Immer das Große und Ganze im Blick. Auch zur Stärkung der eigenen Interessen. So könnte man die Zielausrichtung zusammenfassen, die die vier Hauptsportvereine in der Stadt Hörstel durch eine Vertiefung der strategischen Kooperation verfolgen.


Mehr zusammenarbeiten, enger zusammenarbeiten, Synergieeffekte optimal nutzen. Darum ging es in einer strategischen Klausurtagung, die die geschäftsführenden Vorstände von Stella Bevergern, Brukteria Dreierwalde, Teuto Riesenbeck und dem SC Hörstel Anfang der Woche unter Leitung eines Vertreters des Landessportbundes im Hotel Sasse in Dreierwalde abgehalten haben.

Der Oberbegriff des Treffens in Dreierwalde lautete VIBSS-Fachberatung. VIBSS steht für „Vereins-, Informations-, Beratungs- und Schulungs-System“ des Landessportbundes NRW (LSB). Ein Berater des LSB steht jedem Verein sechs Stunden im Jahr kostenlos zur Verfügung. Für darüber hinausgehenden Beratungsbedarf würde eine Vergütung fällig werden. Der Berater bei der Tagung der Hörsteler Vereine hieß Klaus-Peter Uhlmann und ist schon viele Jahre für den LSB tätig. Dieses Beratungsangebot haben die Sportvereine der vier Hörsteler Stadtteile nun also für einen solchen Strategieworkshop genutzt.

Uhlmann stellte gleich zu Beginn die Fragen vor, um die es an dem Nachmittag gehen sollte. Wie können die Sportvereine im Rahmen der Mitgliedschaft innerhalb des Stadtsportverbandes Hörstel ihre Zusammenarbeit weiter aufbauen und vertiefen? Neben diesem Oberthema gliederte sich die Tagesordnung in mehrere Unterthemen. Welche gemeinsamen Themen haben wir? In welchen Kommunikationsformaten können und wollen wir diese Themen bearbeiten? Und abschließend stand vor der Verabschiedung eine Reflexion des Tages auf dem Programm.

Und der Tag hatte nicht nur Fragen, sondern am Ende auch Ergebnisse zu bieten. Natürlich stehe über allem der Stadtsportverband Hörstel, zu dem auch die anderen Sportvereine wie zum Beispiel Segel- oder Reitvereine gehören. Dieser soll in Zukunft nach dem Willen der vier Hauptvereine öfter und regelmäßiger tagen und auch die reguläre Schnittstelle zu Politik und Verwaltung bilden. Bislang habe dieser Kontakt eher anlassbezogen stattgefunden, hieß es aus dem Gremium.

Bereits seit mehr als 15 Jahren findet zwischen den vier Vereinsvorsitzenden das sogenannte „gemeinsame Frühstück“ statt. Dieses Format wird von den Vorständen als wichtige Austauschplattform angesehen und soll auch in Zukunft beibehalten werden.

Eine solche Strategieklausur soll darüber hinaus in dem Format von nun an jährlich mit wechselnden Themenschwerpunkten veranstaltet werden. Nach Brukteria Dreierwalde wird in 2020 Stella Bevergern dazu einladen.

Darüber hinaus sollen künftig anlassbezogen immer wieder gemeinsame Arbeitsgruppen und Projekttreffen unter Beteiligung der vier Sportvereine organisiert werden. Auf diesem Gebiet habe man bereits in der Vergangenheit bei gemeinsamen Themen wie Kinderschutz, Sport im Alter oder Datenschutzgrundverordnung positive Erfahrungen in der Kooperation sammeln können.

In verschiedenen Workshops wurden während des Treffens weitere wichtige Fragen der künftigen Zusammenarbeit erarbeitet und erörtert. Dabei kamen schlussendlich vier Punkte heraus, die ganz oben auf die Prioritätenliste für die künftige Kooperation gesetzt wurden. Im einzelnen waren das die Zusammenfassung von Verwaltungsabläufen mit einer möglichst gemeinsamen Geschäftsstelle und der gemeinsamen Beantragung eines Absolventen des Bundesfreiwilligendienstes oder eines Freiwilligen Sozialen Jahres. Als zweites die Veränderung der Vereinsstrukturen und deren Übertragung in die Vereinssatzung beziehungsweise in das Vereinsrecht. Außerdem wurde der Ausbau der Kooperation der Vereine mit den Schulen und Kindertagesstätten im Stadtgebiet sowie das gemeinsame Auftreten in der Öffentlichkeit priorisiert.

Mit diesen Ergebnissen ist zunächst ein Fundament für die zukünftige Zusammenarbeit gelegt, mit dem die Teilnehmer sich sehr zufrieden zeigten. Auf diesem Fundament gilt es nun, die angestrebte engere Kooperation aufzubauen und zu vertiefen. Profiteure sollen am Ende nicht nur die ehrenamtlich tätigen Funktionäre in den Vereinen sein, sondern vor allem auch die Mitglieder, die die Sportangebote mit Leben füllen.